Ohne Salz gegen Glätte

Jetzt wird es glatt: Grundstückseigentümer sind vielerorts gesetzlich dazu verpflichtet, außerhalb des sogenannten Vollanschlussgebietes dafür zu sorgen, dass Gehwege von Schnee und Eis befreit sind. So auch in München. Dabei ist der Einsatz von Streusalz für private Grundstückseigentümer aus Umweltschutzgründen verboten und kann mit einem Bußgeld geahndet werden. Der städtische Winterdienst setzt Salz hauptsächlich nur im Hauptstraßennetz und auf Straßen mit Buslinien ein. Trotzdem bieten viele Super- und Baumärkte immer noch Streusalz zum Verkauf an.

Normales Salz als Streusalz zu verwenden, ist aus verschiedenen Gründen problematisch für die Umwelt. Wenn das Salz übers Schmelzwasser in die Böden gelangt und damit den natürlichen pH-Wert der Erde verändert, reagieren kleinste Bodenorganismen sehr empfindlich. Auch größere Pflanzen sind betroffen: Schon geringe Dosen des salzhaltigen Sickwassers im Boden schädigen Wurzelspitzen, sodass Teile der Pflanze während regenarmer Perioden vertrocknen können. Problematisch ist auch, wenn das Salz in gelöster Form in Flüssen und Seen landet.

Der BUND Naturschutz erläutert umweltschonende und legale Alternativen zum Streusalz. Als Erstes gelte es, frühzeitig und gründlich zu räumen, damit sich der Schnee nicht festtritt und keine glatte Eisbahn entsteht. Anstelle von Streusalz sollte man abstumpfende Streumittel verwenden, die mit dem „Blauen Engel“ ausgezeichnet sind. Dabei rät der BUND zu gebrochenen Gesteinen wie Granit-, Kalkstein-, Lava-Splitt oder Spezialsanden. Auch Kies oder Sägespäne eignen sich.

„Jedes Streumittel sollte möglichst sparsam verwendet werden. Denn für das Herstellen, Ausbringen und wieder Einsammeln wird Energie benötigt, vor allem wenn Streu- und Kehrfahrzeuge eingesetzt werden. Außerdem können Splitt und Granulat giftige Substanzen wie Arsen, Blei oder Quecksilber enthalten. Der BUND Naturschutz rät deshalb, Streumittel mit dem „Blauen Engel“ zu verwenden. Diese sind weitgehend frei von umweltschädlichen Stoffen“, so der BUND Naturschutz Vorsitzende Christian Hierneis.


Bildquelle Titel: flickr/mhoffmann2703 via CC BY2.0

 

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